Die Balearen-Regierung plant den Bau eines digitalen Zwillings der Inseln, um Echtzeit-Simulationen für Bereiche wie Verkehr, Wasserwirtschaft und Notfallplanung zu ermöglichen. Dabei sollen Datenschutz und lokale Unternehmen berücksichtigt werden.
Das Projekt wurde im Parc Bit angekündigt und zielt darauf ab, ein virtuelles Modell zu schaffen, das Alltagssituationen und Notfälle in Echtzeit abbilden kann, von Wasserständen bis zu Touristenströmen und von der Energieversorgung bis zur Müllentsorgung. Ziel ist es, Entwicklungen vorhersehbarer zu machen, indem Daten und Simulationen genutzt werden.
Dies könnte es beispielsweise der Verkehrsplanung ermöglichen, neue Buslinien zuerst im Rechner zu testen, oder der Wasserbehörde, die Auswirkungen von Dürre-Szenarien auf die Versorgungsnetze zu simulieren.
Das Projektbudget beträgt rund 4,6 Millionen Euro. Zunächst soll Mallorca abgebildet werden, gefolgt von Menorca, Ibiza und Formentera. Lokale Technologieunternehmen im Parc Bit begrüßen den Auftrag, und die Regierung plant, zusätzliche Innovationshilfen in Höhe von 8 Millionen Euro bereitzustellen, um lokale Anbieter einzubinden. Es werden neue Arbeitsplätze in den Bereichen Datenanalyse, Modellierung und Systembetrieb erwartet.
Es gibt jedoch auch Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes und der Datensicherheit. Verbände und Bürgervertretungen fordern klare Regeln, offene Prozesse und den Schutz vor Überwachung. Die Verwaltung betont, dass das System transparent arbeiten und nur aggregierte, anonymisierte Daten verwenden soll.
Kritiker fordern verbindliche Kontrollmechanismen und eine öffentliche Datenstrategie. Die erste Entwicklungsphase ist für das kommende Jahr geplant, mit Prototypen, Tests mit Verkehrsdaten und Simulationen für die Wassernutzung. Erste Anwendungen könnten innerhalb von 12 bis 18 Monaten sichtbar werden.
Quelle: Agenturen





